Montag, 14. November 2011

Taste the back of my crystal fist..

Danny Elfman - Twin Cities Intro

Bevor es nun einen Eintrag über den Essensplan des Wochenendes gibt (den ihr auch geflissentlich überlesen könnt ^^) muss ich dringend eine Filmempfehlung aussprechen.
Vor 2 Wochen ist „Real Steel“ angelaufen und ich habe schon eine ganze Weile lang keinen so guten Film mehr gesehen. Wirklich und wahrhaftig. Meine Begeisterung übertrifft fast die, welche ich bzgl. Sucker Punch zur Schau getragen habe.
Natürlich weist der Film keine Steampunknazizombies auf, macht das aber mit richtig coolen Roboterkämpfen wett. In hervorragend dosierten Szenen findet sich alles, was ein Film ganz besonderer Atmosphäre benötigt: Familie, Liebe, Freundschaft, Erfolg, Demütigung, Enttäuschung, Wandel, Action und eine durchgängig aufrecht erhaltene Spannung. Das ganze ist eingebettet in ein paar wunderschöne Landschaftszenen, actiongeladene Kampfsequenzen, emotionale zwischenmenschliche Aktionen und viel blinkenden Stahl..
Die spannende, emotionale Story spielt in der nahen Zukunft, in der sich der Boxsport zu Hightech-Fights zwischen 900 Kilo schweren, zweieinhalb Meter großen Robotern entwickelt hat. Charlie Kenton (Hugh Jackman) war einst ein erfolgreicher Profi-Boxer, bis High-Tech-Roboter die Menschen im Ring ablösten. Jetzt schlägt er sich als kleiner Promoter mit selbstgebauten Robotern in Undergroundkämpfen mehr schlecht als recht durchs Leben, unterstützt durch die attraktive Tochter (Evangeline Lilly) seines ehemaligen Trainers.
Charlies unabhängiges Leben scheint vorüber, als sein elfjähriger Sohn Max (Dakota Goyo) unerwartet bei ihm auftaucht. Nach dem Tod seiner Mutter muss Max nun mit seinem Vater, der sich nie für ihn interessiert hat, auf Tour gehen. Das Schicksal gibt Charlie und Max aber eine neue Chance: Es spielt ihnen mit „Atom“ einen Roboter mit einzigartigen Fähigkeiten in die Hände, der der neue Star der Roboter-Box-Szene werden könnte.
Gemeinsam bauen und trainieren sie den perfekten Kämpfer für den neuen Hightech-Sport und wachsen dabei zu einem unschlagbaren Team zusammen. Regisseur Shawn Levy steht für sein fesselndes Actionabenteuer mit dem australischen Hollywoodstar Hugh Jackman als abgehalfterter Ex-Boxer ein äußerst wandlungsfähiger Hauptdarsteller zur Verfügung. An seiner Seite ist der charismatische Nachwuchsschauspieler Dakota Goyo zu sehen und für starken weiblichen Zauber sorgt „Lost“-Schönheit Evangeline Lilly.
http://weheartit.com/entry/16050566
Er hat alles, was ein Film braucht, ohne dabei überladen zu wirken. Man denkt sich sonst normalerweise: Die Vater-Sohn Geschichte ist ja ganz nett und emotional, aber die Spannung hat gefehlt. Oder: Die Actionszenen waren echt cool, aber diese kitschige Liebesgeschichte hätte man rauslassen können. Das ist hier aber genau nach dem richtigen Maß angelegt und außerdem noch ganz hervorragend geschauspielert, es wirkt ehrlich.
Es ist kein Disneyfilm á la: Vater kann Sohn nicht leiden aber am Ende liegen sie sich weinend in den Armen, nachdem sie die Welt besiegt haben, auch wird am Ende nicht alles aufgeklärt. Es gibt Probleme, die nicht beseitigt werden, es ist der Beginn eines Weges, nicht der ganze Weg an sich.
Man hätte so vieles falsch machen können in der ganzen Geschichte und als Zuschauer wartet man den ganzen Film über darauf, dass der negative Wandel beginnt.. Aber das passiert nicht. Im Gegenteil, man sitzt im Kinosessel und bringt kaum etwas anderes hervor als: Wow..
Die gefühlsgeladenen Szenen sind nicht übertrieben, tauchen genau im richtigen Moment auf, sind nicht zu lang und auch nicht mit Kitsch überladen. Sie wirken echt, ehrlich und natürlich, so dass man sich als Zuschauer schnell einfühlen kann. Hugh Jackman spielt seine Rolle mehr als überzeugend, ohne dabei in seiner Position als uneinsichtiger Vater wider Willen unsympathisch zu werden. Das ist ganz großes Kino. 
Die Beziehung zwischen Vater und Sohn wird im Handlungsverlauf um den Aufstieg von „Atom“ immer weiter ausgebaut, so dass der Zuschauer die Entwicklung der Emotionen beider Protagonisten quasi hautnah miterlebt.
Aber neben dieser teilweise dramatischen, aber nie langweiligen oder kitschigen Handlungssequenzen sind die Kämpfe ein Highlight. Ein mitreißender Soundtrack lädt zum Mitfiebern ein und man fühlt sich vom Kinosaal in die Arena versetzt, ohne sich der Spannung entziehen zu können. Bzgl. Soundtrack ist noch zu erwähnen, dass verhältnismäßig oft Eminem zu hören ist, aber beispielsweise auch die Foo Fighters, Prodigy oder Limp Bizkit. Es passt einfach richtig gut in die jeweilige Situation und unterstützt fantastisch die Stimmung.
Ich war immer wieder kurz davor einen Roboter anzufeuern oder entrüstet den Protagonisten etwas zuzurufen. Schlussendlich gab es am Ende dann noch eine Schlusssequenz, bei der man sich die Tränen nur schwer verkneifen konnte. Es ist also für jeden etwas dabei.

Ergo: Wenn ihr die Gelegenheit habt, diesen Film zu sehen: Nutzt sie! 
Es lohnt sich wirklich.




Zum Abschluss kurz noch ein paar Worte über Kinopublikum:
Ich verstehe nicht, warum man mit seinem unter 12- jährigen Kind in einen Film geht, der definitiv nicht für sein Alter geeignet ist, von der Uhrzeit mal ganz abgesehen. Wenn ich etwas an den FSK- Angaben auszusetzen habe, dann meistens, dass ich sie für zu schlaff halte. Wenn da ein Roboter nach allen Regeln der Kunst auseinander genommen wird, vor allem wenn es ein Roboter ist, der stark menschliche Züge trägt, dann ist das für mich Gewalt. Ob sich da nun Roboter prügeln oder Menschen. Wenn einem Roboter das Bein ausgerissen wird und er sich hüpfend auf seinen Gegner zubewegt, nur um dann noch mehr auseinander genommen zu werden und sein Kopf in den Zuschauerrängen landet, dann ist das Gewalt. So etwas kann man mit einem Kind unter 16 ansehen, wenn man zuhause ist und die Szenen absprechen oder gegebenenfalls den Film ausschalten kann. Aber nicht um 20 Uhr im Kino. Ähnliches galt auch schon für Transformers, Sucker Punch und einige andere Filme des letzten Jahres.. Ich verstehe einfach nicht, wie Eltern sich verantwortungslos verhalten können.
Das zweite das ich noch anbringen will: warum kann man seinen Müll nach der Vorstellung nicht mitnehmen und draußen in den Mülleimer werfen?
Zu Beginn der Vorstellung kam einer der Mitarbeiter, der uns immer sehr freundlich über Ablauf und besondere Begebenheiten im Kino informiert, mit einem Reinigungsgerät aus dem Kinosaal. Drinnen angekommen fand ich es schon irritierend und unangebracht, dass immer noch reichlich Popcorn herumlag und habe mich auch bei Mr. A darüber beschwert. Nachdem allerdings nach unserer Vorstellung das Licht anging und wie wie üblich sitzen blieben um unserer Begeisterung für den Film Ausdruck zu verleihen, bot sich uns ein unerwartetes Bild. Normalerweise besuchen wir Vorstellungen, in denen nicht viele Besucher sind, so dass wir von dem anscheinend „normalen“ Verhalten eines Kinopublikums keine genaue Vorstellung mehr hatten. Liegen gebliebener Müll wäre ja noch das geringste gewesen, aber der lag über den Boden verteilt, Becher, Nachoschalen, Eisverpackungen in Popcornkrümeln.
Auf Nachfrage bei bereits erwähntem Kinomitarbeiter erfuhren wir, dass Events wie Highschool Musical oder Twighligt zu den absoluten Horrortagen im Kino zählen. Popcornberge, die sich nach der Vorstellung in den Gängen türmen sind da noch die geringsten Sorgen.
Es ist wirklich dramatisch und für mich absolut unverständlich, wie man ein so rücksichtsloses und.. ja.. dreckiges und assiges Verhalten an den Tag legen kann.

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