Sonntag, 21. März 2010

"Well isn't this nice..." And isn't it ironic...don't you think..

Im Moment gibt es recht wenig angenehme Dinge über die es sich in meinem Leben zu schreiben lohnt.
Alles ist verquer, kompliziert, nervenaufreibend oder enttäuschend. Nicht dass ich ein pessimistischer Mensch wäre, der die Welt für seinen Feind hält. Okay, vielleicht ein bisschen. Aber ich versuche grundsätzlich das Gute in den Dingen zu entdecken und den tieferen Sinn hinter dem zu erspüren, das mir passiert.
Manchmal gelingt mir das, oft aber auch nicht.

Ein derart hoffnungsloser Fall ist die Deutsche Bahn. Zu dieser Einrichtung wurde vermutlich schon genügend geschrieben, das kein gutes Licht auf sie wirft, aber ich möchte doch meine verstörende Erfahrung des heutigen Tages, die mich einiges an Nerven und Gutmenschtum gekostet hat, mit euch teilen.
In meinem Semesterticket ist ein IC- Zuschlag integriert, der mich ca. 16 Euro gekostet hat, aber sehr gute Dienste leistet. IC-Fahren ist weitaus entspannender als mit einem normalen Regionalzug und dazu hat man noch das Gefühl, schneller am Ziel anzukommen, obwohl der Unterschied bei mir ungefähr 15 Minuten beträgt.
Aus diesem Grund versuche ich soweit als möglich, mit dem IC von Marburg nach Frankfurt zu fahren. Dieser Teil meines Heimweges ist so gut wie gefahrenlos, wenn ich nicht gerade versuche mit der Regionalbahn zu fahren, mit der ich in Friedberg und in Hanau umsteigen muss. Grundsätzlich verpasse ich den ersten Anschlusszug und muss eine Stunde in Friedberg auf den nächsten warten.
Das richtige Chaos dagegen fängt ab Frankfurt an. Oder besser: Normalerweise ist es eher eine lästige Eigenschaft, denn ein Chaos. Heute allerdings hat sich dies alles sehr verschoben.
Ich kann mit meinem Semesterticket im gesamten rmv-Gebiet fahren. Dieses geht auf jeden Fall bis Großkrotzenburg. Oder bis Kahl. Und damit fängt das Dilemma an.
Laut eines Zugbegleiters heute geht das rmv-Gebiet bis Großkrotzenburg, das vab-Gebiet fängt aber erst in Kahl an, also der nächsten Haltestelle. Dazwischen ist "Niemansland" (vermutlich das einzige Gebiet in Deutschland, das noch nicht von der Deutschen Bahn occupiert wurde).
Der Preis von Kahl nach Aschaffenburg wie auch der von Großkrotzenburg nach Aschaffenburg ist identisch, nämlich 3,70.
Das gesamte letzte Jahr habe ich auf meiner Heimreise im Zug beim Zugbegleiter ein Ticket von Kahl nach Aschaffenburg kaufen können. In Frankfurt am Automaten wie auch am Schalter geht das nämlich nicht. In Hanau auch nicht. Eine solche Fahrkarte bekommt man ansonsten nur in Kahl am Bahnhof.
Kahl, und nicht Großkrotzenburg, deswegen, weil die meisten Züge, nämlich die, die nach Würzburg über Aschaffenburg fahren, was die meisten sind, nicht in Großkrotzenburg halten. Die, die das tun, brauchen auch ein ganzes Stück länger.
Nun wollte ich heute den gleichen Ritus wieder begehen und merkte bei der Fahrkartenkrontrolle, 2 Haltestellen vor Hanau, an, ich bräuchte auch noch eine Fahrkarte von Kahl nach Aschaffenburg.
Der Zugbegleiter erklärte mir daraufhin, dass er mir soetwas nicht ausstellen könne. Allgemein wäre das für Zugbegleiter verboten. Er hätte mir in Frankfurt am Bahnhof eine Tageskarte verkaufen können, aber das sei schon das Höchste der Gefühle gewesen.
Des weiteren sei meine Fahrkarte nur bis Hanau gültig und ich müsse dort aussteigen um mir eine Fahrkarte von Hanau nach Aschaffenburg zu kaufen.
Gut, danach war ich schon sehr wütend. Auf meine Anmerkung, der Ablauf hätte das gesamte letzte halbe Jahr funktioniert, hat er nichtmal reagiert. Als krönenden Abschluss verkündet er bei der Einfahrt in Hanau, dass bestimmte Tickets, darunter meines, nur bis Hanau gültig seien.
Ich steige also in Hanau aus und suche mir einen Fahrkartenschalter. Ich erfahre, dass ich mein Ticket nur an einem Nahverkehrsautomaten kaufen kann, wo es mich schlussendlich ca. 8 Euro kostet.
Ca. 4 Euro mehr als eine Fahrkarte von der nächsten Haltestelle aus nach Aschaffenburg. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich mir mehr als verarscht vorkam.
Im nachfolgenden Zug erfuhr ich dann über das Niemandsland und dass meine Fahrkarte bis Großkrotzenburg gültig sei, ich aber 4 Euro mehr bezahlen musste, weil der Zug nicht in Großkrotzenburg, sondern erst wieder in Kahl hält. Wo ich auch aussteigen hätte müssen um mir eine Fahrkarte zu kaufen. Aber eine günstigere.
Wieviel eine normale Fahrkarte von Frankfurt aus nach Aschaffenburg kostet, kann ich gerade nicht herausfinden, weil auf der Homepage der Deutschen Bahn mal wieder keine Preisauskunft möglich ist.
Aber zum Vergleich: Ein ICE-Ticket von Frankfurt nach Aschaffenburg kostet 14 Euro.
Also nur 6 Euro mehr wie das im normalen Regionalexpress von Hanau aus, 3 Haltestellen weit (4, wenn man den Zielbahnhof miteinrechnet).
Ich denke, jeder kann nachvollziehen, dass ich nach diesem Erlebnis stinksauer war.

Ich überlege nun, gar nicht mehr zu zu fahren, sondern mit einem Tretboot über Koblenz.
Suche daher noch Mittreter ;)

Des weiteren habe ich am Freitag einen sehr, sehr großen Fehler begangen.
Vielleicht habe ich deswegen diesen Konflikt mit der Deutschen Bahn verdient.
Aber ich glaube nicht, dass ein Zusammenhang besteht, ich hätte noch viel schlimmeres verdient. Vielleicht ist aber auch die Sehnsucht nach einer bestimmten Person Strafe genug.

Vielen Dank für Ihr Interesse, ich verabschiede mich von allen Lesenden,

Euer


"Ironie ist die letzte Phase der Enttäuschung."
Anatole France

2 Kommentare:

  1. von Hanau kannst du mit RMV kostenlos nach Babenhausen fahren

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  2. ich bin aber weder in hanau, noch muss ich nach babenhausen ^^

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