Ein denkwürdiges Ereignis: Ein lang gehegter Verdacht bestätigte sich.
Schon seit geraumer Zeit vermuten wir, dass in Wiesbaden zu jedem Film (egal in wie vielen Kinos er dort gezeigt wird) nur genau eine Filmrolle existiert, die von einem speziell dafür beschäftigten Filmrollentaxifahrer durch die Stadt transportiert wird.
Gestern haben wir sie gesehen. Die Filmrolle.
Sie ist rießig (ich schätze auf einen groben Meter Durchmesser) und so wie es aussah auch nicht gerade ein Leichgewicht. Nebenbei informierten wir uns noch über die Entwicklung von den Filmrollen weg hin zur Festplatte, die in den Wiesbadener Kinos in Teilen dieses Jahr noch erfolgen soll. Ich finde das Schade, denn das Flair eines flackernden Filmes, der von einer solchen Rolel abgespielt wird, ist nochmal etwas ganz anderes und kinospezifisches.
Nun, erneut ein Geheimnis gelüftet, bzw. ein Verdacht bestätigt ;)
Yeah :D
Man merkt: Ich war mal wieder im Kino.
Und das, obwohl ich so einen Stress mit meinen Referaten habe. Doch dafür war ich den restlichen Tag ziemlich produktiv, da muss ich mir deswegen nichts vorwerfen ;)
Zwei Filme standen auf dem Programm: X- Men, First Class und Klitschko.
Eine merkwürdige Zusammenstellung vielleicht für den ein oder anderen, aber ich persönlich fand beide Filme schon im Vornherein interessant (auch wenn mein Begeleiter mir das in Bezug auf den zweiten Film wahrscheinlich immernoch nicht glaubt ;) ).
Ich werde nur ein kurzes Statement zu beiden Filmen abgeben. Erstens habe ich nicht so wirklich Lust Romane zu schreiben (auch wenn es vermutlich doch darauf hinauslaufen wird) und zweitens werde ich wohl auch nicht massig viel schreiben können. Das liegt vor allem daran, dass ich von den Filmen nicht über das Maß hinaus begeistert war, sie aber auch nicht absolut grottig waren. Extreme sind ja immer ganz gut, um viel Text zu produzieren, weil man entweder viel zu loben oder viel zu meckern hat.
X-Men, Erste Entscheidung war für mich ein bisschen ein Problem, da ich ja unter einem eher gering begabten Gedächtnis leide. Das heißt, ich erkannte zwar Parallelen, Anspielungen und dergleichen, aber bei weitem nicht alle und oft auch nur, wenn ich darauf hingewiesen wurde.
Sehr, sehr schön war der extrem kurze Gastauftritt von Wolverine *__*
Ansonsten eine nachvollziehbare Geschichte, keine großen Neuigkeiten, logische Verknüpfungen und starke Charaktere, die aber die übrigen Personen nicht überlagerten.
Charles Xavier und Erik Lensherr, respektive Professor X und Magneto, sind eigentständige Charaktere, die meiner Meinung nach aber nur in ihren gemeinsamen Handlungen die Geschichte dominieren. Dabei kommen aber auch die übrigen Mutanten, bzw. Menschen nicht zu kurz.
Es ist eine schön konzipierte Vorgeschichte für die übrigen Filme, an der ich eigentlich kaum etwas auszusetzen finde.
Sehr nett fand ich die historischen Ereignisse, die in die Handlung verflochten wurden (Kuba- Krise, Kalter Krieg, ... ). Irgendwie war aber die Dynamik des Filmes etwas lahm, nicht langweilig, aber zumindest so, dass man die ganze Zeit auf den Höhepunkt wartete, der dann kam, aber genauso schnell auch wieder vorbei war, ohne dass man einen höheren Adrenalinkitzel verspürt hätte.
Entschädigt wird man mit imposanten Bildern wie zB. das fliegende U- Boot des obligatorischen Bösewichtes.
Zu bemängeln wäre, dass genau eine Person dunkler Hautfarbe im Film vorkommt, welche auch als erste der Mutantengruppe stirbt. Keine Ahnung, ob das eine gewollte Parodie dieses Filmklischees ist, aber ein genervtes "Oh Mann! " ist es eindeutig wert.
Abends hieß es dann "Ring frei " für die Klitschkos.
Grundsätzlich war der Film vom Konzept her nicht groß anders als erwartet. Eine Darstellung des Lebens der Brüder, ausgehend von der Kindheit hin zur Berühmtheit.
Womit ich nicht gerechnet hatte war die ausführliche und eindrucksvolle Bearbeitung der Kind- und Jugendzeit, die mit Anekdoten und historischen Begebenheiten abgerundet wurde. Die Katastrophe von Tschernobyl und das Regime in der Sowjetunion waren zwei der Dinge, mit denen die Familie zu kämpfen hatte. Eine interessante Info aus diesem Filmteil war beispielsweise auch das Verbot von westlichen Kampfsportarten in der Sowjetunion und die Begeisterung der Jugendlichen, dieses Verbot zu umgehen. Die amüsanteste Stelle des Films findet man auch in diesem Filmabschnitt. Ich möchte nichts vorwegnehmen, aber wartet mal auf den Bericht über den Umgang mit Waffen und Sprengladungen, die die Brüder zufällig beim Spielen fanden.
Die weitere Aufteilung beinhaltet zum einen die Entwicklung beider Brüder hin zu Boxern und zeigt dann erst den Weg Wladimirs über den Weltmeistertitel über seine Niederlagen hinweg bis zum erneuten Triumph, zeigt dann das politische Engagement von Vitali und seinen erneuten Einstieg in das Boxgeschäft. Dabei kommen auch die Familie, Weggefährten, Freunde und Trainer zu Wort.
Insgesamt ein sehr ehrliches und beeindruckendes Bild zweier Brüder, die in einem so gefährlichen Geschäft wie dem Boxen ganz besonders aufeinander angewiesen sind, sich aber auch in ihrer Eigenständigkeit zu behaupten wissen, ohne dabei den Bezug zu ihrer Familie zu verlieren. Diese Eigenständigkeit zeigt sich vor allem in der Darstellung der psychischen Höhenflüge, aber besonders der tiefen Phasen, die beide zu bewältigen hatten, bewältigt haben und teilweise auch noch bewältigen müssen.
Ein Film also, den man sich auch als weniger kampfsportversiertes Mädchen ansehen kann, sofern man sich ein bisschen für die Thematik (oder Menschen und ihre Geschichte im Allgemeinen) interessiert.
Seid ihr eigentlich Kinokonsumenten? Oder ist euch die entspannte DVD zuhause lieber?
Und welche Filmgenre bevorzug ihr?