Ein Freund, und ich nenne ihn Freund, obwohl wir uns noch nie gesehen oder gesprochen haben, hat mir heute zwei Denkanstöße gegeben, die mich recht beschäftigen.
Zum einen ging es darum, dass wahre Freunde akzeptieren und respektieren, wenn man mal keine Zeit für sie hat und einem nicht deswegen gleich die Freundschaft kündigen.
Ich mache mir immer große Gedanken darum, wenn ich keine Zeit für meine Freunde habe, wenn ich mich nicht melde oder zu spät komme. Ich möchte für die Personen, die ich mit zu den Liebsten in meinem Leben zähle, da sein und beweisen, dass es sich lohnt, mich zum Freund zu haben.
Besagter Freund meint, es komme in einer Freundschaft nicht darauf an, Dinge zu beweisen, Rechtfertigungen zu finden oder um Vorteile zu bemühen.
Ich sehe es so, dass jeder aus einer Freundschaft Nutzen zieht. Ja sogar, dass eine Freundschaft eine Zweckgemeinschaft ist.
Wir brauchen jemanden, der sich um uns kümmert, der sich in Alltäglichkeiten neben uns stellt oder auch vor uns, wenn wir kurz davor sind, eine Dummheit zu machen. Wir brauchen jemanden, der uns kritisiert (da gibts ein sehr schönes Zitat aus dem Film "Good Will Hunting" ;) ) und wir brauchen jemanden, der uns zustimmt.
Alles in allem sind wir Kinder unserer Zeit und nur durch feste Zusammenschlüsse, Freundschaften, können wir gegen die Vereinsamung, Individualisierung und Anonymisierung unserer Gesellschaft angehen.
Besonderheiten, die dem Nutzen auch entgegen stehen können, in Freundschaften sind der Auslöser. Wir sind mit jemandem befreundet, weil er etwas in uns auslöst, das ihn zu etwas besonderem macht. Es muss funken. Eigentlich ist es Liebe, nur auf eine andere Art und Weise, als die Liebe zu einem Partner.
Gut, ein Freund ist auch ein Partner ;) Es geht auch um Sorge um jemanden, um die Gedanken, wie es dem anderen geht und was er gerade so treibt. Es geht um gemeinsam verbrachte Zeit und um den Versuch, dem anderen das Glück zu ermöglichen, das er verdient, und ihm beizustehen, wenn er sich gerade recht weit von diesem Glück entfernt hat. Ihn zu halten wenn er fällt und ihn mit der Nase in Offensichtlichkeiten zu stoßen, wenn er selbst nicht dazu in der Lage ist.
All das kann man auch von einer Beziehung sagen. Beziehungen aber sind Partnerschaften fürs Herz, Freundschaften sind Partnerschaften für die Seele ;)
Ja, ich weiß, der Satz hinkt etwas ^^ Man kann es beliebig vertauschen.
Aber ich hoffe, ihr versteht trotzdem was ich meine.
Um noch einmal auf meinen Freund zurück zu kommen..
Ein weiterer Aspekt, der mich nachdenklich stimmt, ist die Aussage, dass jemanden "brauchen" ein Zeichen mangelnder Freiheit ist. Abhängigkeit.
Ich brauche Menschen, die mir das Gefühl geben, ich kann etwas tun. Dass ich helfen kann, wichtig bin (schonwieder dieser Aspekt ;) ), zeigen kann, dass mir derjenige etwas bedeutet.
Es ist mir wichtig, dass es meinen Freunden gut geht. Und dafür bin ich gerne abhängig.
Mal davon abgesehen kann man diese Abhängigkeit auch selbst festlegen, bzw. verschieben. Ich kann sagen: Nun nehme ich mir Zeit für mich und sehe 2 Stunden stupide fern, danach wird zwei Stunden Zeit am Rechner verbracht um mit Freunden zu schreiben, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe.
Ich weiß, ich melde mich selten, und das oft. Aber ich vergesse niemanden, ihr seid alle immer bei mir.
Und ich bin froh darum euch zu haben, ich kann es nicht oft genug sagen ;) Danke..
Und ich kanns nicht lassen, es müssen wieder zwei Songs sein ^^
Linkin Park ~ Breaking the habit
Van Canto ~ Bard´s Song (Blind Guardian Cover)
(Für alle Verwirrten: Van Canto ist eine A Capella - Metal- Band, mehr Infos hier: http://www.vancanto.de/) Oh, und ich finde, der Sänger is ne Schnitte ^^
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