Pilot Hill - The Uprising
Der letzte Kinokommentar für dieses Jahr dreht sich um Darkest Hour, in dessen Vorpremiere Mr. A und ich am Mittwoch waren. 3D natürlich, dafür aber in unserem Wiesbadener Lieblingskino (weils so gut platzierte Kuschelsitze hat ^^).
Meine Erwartungen waren im Vergleich zu denen von Mr. A recht niedrig. Die Vorschau lies auf vieles schließen, darunter Aliens, n bisschen Technik, futuristisch - steampunkige Waffen und eine Gruppe junger Menschen (ich sage bewusst nicht Teenager ^^), die gegen die Invasion der bereits genannten Aliens, die diverse besondere Eigenschaften haben, ankämpfen. Soweit so gut.
Dankbarerweise war der Film dann überraschend gut. Ich habe vor einer Weile mal über World Invasion: Battle Los Angeles gebloggt und interessanterweise hatten die beiden sehr viel miteinander gemein. Und andererseits waren sie sehr verschieden.. Ähm.. aber erstmal der Reihe nach.
Die Story ist schnell erzählt. Es werden zu Beginn kurz die Hauptpersonen eingeführt: zwei Freunde, die in Moskau (ja, Moskau.. sehr erfrischend, dass es nicht in Amerika spielt) einen geschäftlichen Deal abschließen wollten, aber von ihrem hinterlistigen Geschäftspartner (Hauptperson # 3) hintergangen wurden. Da sich der Deal um einen Art Reise-App für partyfreudige Backpacker handelt, wissen die beiden schon, wo sie ihren Frust feuchtfröhlich loswerden können. Im Club angekommen stoßen sie auf zwei Freundinnen, die einen Spontanurlaub in Moskau angetreten haben. Zu 5., denn auch der schwedische Geschäftspartner taucht dort auf, erleben sie die Ankunft seltsamer Lichter. Schade war, dass der Erstkontakt bereits im Trailer zu sehen war, so dass der erste pulverisierte Mensch keine besondere Überraschung darstellte. Nun, die Flucht beginnt und nachdem sie sich erstmal einige Tage verschanzt haben, treten sie ihren Weg durch das menschenleere, aber sehr verstaubte Moskau an, auf der Suche nach Überlebenden und Rettung.
Soweit so gut. Sehr schön war die logische Erklärung der technischen Phänomene und Hilfsmittel, sowie auch der Wirkung der Aliens. Selbst ich als physikalisch eher unbelastete Person habe das Meiste verstanden und interessanterweise auch Dinge gelernt, die ich jetzt noch weiß (und bei einem möglichen Alienangriff anwenden könnte ^^). Ein ganz toller Aha- Effekt kam, als wir den Kinosaal schon längt wieder verlassen hatten. Das wird nun etwas schwer zu erklären. Und zwar gab es Szenen, in denen Dinge gezeigt wurden, die man als Zuschauer aufgrund des Vorwissens nicht erklären konnte, die Hauptpersonen allerdings auch nicht. Im weiteren Verlauf des Films erfährt man allerdings, ohne dass direkt Bezug auf die vergangene Szene genommen wird, was es mit der vergangenen Sache auf sich hatte. Wenn man dann den Film rekapituliert denkt man sich: Ach, stimmt ja, deswegen war das so. Kleine Gimmicks also, die das Wissen des Zuschauers etwas herausfordern, bzw. sogar beinahe der Wissen nochmal abprüfen durch die Erinnerung. Beinahe ein Lehrfilm ^^ Ich hoffe ihr habt verstanden, was ich nun gemeint habe..
Achso, weil ich Battle Los Angeles erwähnt habe.. nunja, soviel kann ich darüber nicht sagen, ohne massiv zu spoilern. ein großer Unterschied ist, dass es nicht aus der Sicht des Militärs geschildert ist, sondern eben die benannten jungen Charaktere die Geschichte erleben. Die Gruppe fluktuiert allerdings, es sterben Personen, es kommen neue dazu.. Es ist kein festgesetzter Prozess und das macht die Angelegenheit umso realistischer. Genauso die Verzweiflung der Charaktere (es ist Gott sei Dank keine dauerhaft kreischende Paniktussi dabei) oder ihre Stärke. Oder auch ihr Unwissen. Dankbarerweise gibt es keinen Physikfreak, der jedesmal weiß, was zu tun ist und mit Leichtigkeit nebenbei die Herkunft der Wesen errechnet, sondern die Lösungen resultieren entweder aus der Hand eines Fachmanns, der zwischendurch auftaucht und kurze Hinweise gibt (ohne dabei zuviel zu verraten) oder pur aus logischen Schlussfolgerungen. Es wird kein umständlicher Weg konstruiert, wodurch eine Hauptperson einen Umstand nun wissen müsse, sondern es wird kurz und knapp das Internet und Fernsehen als Herkunft eingeworfen, weil die Erkenntnis die Handlung nur mäßig beeinflusst, aber dennoch angesprochen werden muss (damit man als Zuschauer nicht wie so oft dasitzt und sich denkt: Alles schön und gut, aber darauf wäre doch kein Mensch aus heiterem Himmel gekommen).
ich gebe zu, der Spruch "Survive the Holidays" ist ziemlich dämlich ^^ |
Auch wenn es jetzt so rüberkommt: Der Film ist nicht nur was für Technikbegeisterte. Klar, man sollte jetzt nicht eine von den Personen sein, die, wenn nur das Wort "Physik" fällt, gähnend aufstehen, aber man muss auch nicht in seiner Freizeit mit leuchtenden Augen vor Lötkolben sitzen oder heimlicher Raumschiffbauer sein. Denn der Film hat neben vermitteltem Wissen auch noch eine Menge Spannung zu bieten, sehr emotionale Momente und auch ein paar wirklich amüsante Szenen. Eigentlich wird alles geboten und dank der überschaubaren Länge auch nicht in unendlich langweiliger Länge. Es ist ein kompakter, unterhaltsamer und spannender Film, der meiner Meinung nach ein kleines Highlight darstellt. Interessanterweise ist auch der 3D - Effekt ausnahmsweise mal nicht störend (wenn man davon absieht, dass der Blick durch die Brille sehr beengt ist und auch die Farbe sehr darunter leidet). Schöne Effekte, nicht zu überladen, sondern immer passend eingesetzt. Auch die Musik wurde, was ich durch die Spannung gar nicht mitbekommen habe ^^, in handlungsbezogener Weise eingesetzt. Insgesamt ergibt sich ein sehr stimmiges Bild der filmischen Möglichkeiten.
Doch, ich kann diesen Film mit bestem Gewissen empfehlen ;)
Eigentlich ist er so, wie Skyline hätte sein können/sollen..
Eigentlich ist er so, wie Skyline hätte sein können/sollen..
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