Mittwoch, 21. November 2012

Die Katz im Sack..

Nachdem die große Diskussion um die Legalität und Illegalität von Streamingportalen auch weiterhin immer wieder ihren Weg in die Medien oder den Alltag findet, waren mein Herzblatt und ich auf der Suche nach legalen Möglichkeiten, Filme im Netz anzusehen.
Es sollte nicht zu teuer sein (Studenten eben) aber sowohl unserem Anspruch an Auswahl und Qualität genügen. Da wir begeistert Serien sehen (die leider im deutschen Mainstream-TV eher nicht anzutreffen sind) wäre etwas Orientierung in diese Richtung definitiv ein Pluspunkt.
Hängen geblieben sind wir bei dem aus Rundfunk und Fernsehen so bekannten Lovefilm, das ja bekanntermaßen zu Amazon gehört. Bei Bestellungen bei letzterem bekommt man ja immer mal wieder einen 30-Tage-Testen-Code mit (inzwischen ja auch in der Fernsehwerbung zu finden), der als die perfekte Gelegenheit erschien, das so gepriesene Filmverleihportal zu testen. Der DVD-Versand sagte uns im Allgemeinen nicht so zu, da wir eigentlich gerne spontan etwas auswählen, unsere Liste lang ist und längere Planungszeiten einfach wenig praktikabel.

Nun, daher fiel unsere Wahl auf den Video on Demand- Service.

Der alles in allem, so viel kann ich vorweg nehmen, in fast allen Bereichen durchfiel.
Erstes richtig großes Manko nach der Anmeldung: Um die entsprechenden Filme ansehen zu können, muss man sich die Browserweiterung Microsoft Silverlight herunterladen. Der Grund ist schnell erklärt: Silverlight erschwert es, Filme beim Streamen aufzuzeichnen. Das wäre aber schon der einzige sogenannte Vorteil dieses Programms. Microsoft ist eigentlich schon auf dem besten Wege, den Dienst einzustellen, und nur die Filmindustrien setzen noch auf das eigentlich schon tote Pferd. Die Umstellung von Flash auf Silverlight ist Bedingung einiger Filmstudios gewesen zur Bereitstellung von Filmen, so Lovefilm.
Grundsätzlich leidet aber die Qualität der Filme. Nach der Installation von Silverlight war mein Freund beinahe gezwungen, seinen PC neu aufzusetzen, weil nichts mehr lief wie es sollte. Einen Filmabend mit Freunden kann man so nicht veranstalten.
Von der Filmauswahl mal ganz abgesehen. Stellenweise finden sich Fortsetzungen (wie zB. Punisher), aber nicht der jeweilige Vorgänger im Demand-Service. Die Serienauswahl ist auch nicht gegeben. Es findet sich zwar viel, aber vor allem viel Altes. Neuere Serien wie Breaking Bad, Chuck, Game of Thrones,  My Name is Earl oder auch Lie to me, Gossip Girl, Glee sind ebenso nicht on Demand verfügbar wie die gängen Titel How I met your Mother, Supernatural oder Big Bang Theory. In den meisten Fällen sind sie nicht mal über den normalen Ausleihservice zu finden. Damit können wir nichts anfangen.
Hinzu kommt, dass in den meisten Fällen kein Originalton verfügbar ist, geschweige denn Originalton mit Untertiteln gleich welcher Sprache.
Die Suchfunktionen sind im on Demand-Bereich nicht hilfreich, vor allem eben wenn man nach Serien sucht. Ebenso bringen die Tipps der Redaktion, die man bereits beim Einloggen groß präsentiert bekommt, für einen Video on Demand-Nutzer nicht das Geringste.
Negativ finde ich auch, dass man innerhalb des Testzeitraumes nicht in ein anderes Angebot wechseln kann (eben von on Demand in den Verleih - ja, es gibt ein kombiniertes Angebot, aber das hatte ich übersehen -.-).. Aus diesem Grund kann ich auch zum DVD-Verleih direkt nicht viel sagen.

Alles in allem war ich, bzw. waren wir, doch sehr enttäuscht von dem, was man schlussendlich für sein Geld bekommt, oder eben nicht bekommt. Wir mussten wirklich suchen, bis wir auf Filme gestoßen sind, die wir 1. noch nicht gesehen hatten und die 2. auch für den on Demand-Service verfügbar waren und uns 3. dann auch noch interessierten.
Für das bloße Ausleihen von DVDs ist die örtliche Videothek noch bei weitem die erste Wahl, hauptsächlich aufgrund von Verfügbarkeit, Angebot und Preis. Im Bereich der Serien werden wir wohl noch lange, lange auf etwas Vernünftiges warten müssen.

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