Mittwoch, 5. Mai 2010

Raus auf die Straße!

Hier möchte ich nun Bezug nehmen auf ein Ereignis, das mich in der letzten Woche am Rande beschäftigt hat: eine Reportage des Senders VOX.

Es ging um Demonstrationen und Protest in Deutschland. Ich habe leider nur die letzten 2,5 Stunden gesehen, aber es war faszinierend.
Vor allem weil die Redaktion es geschafft hat, so viele Arten, bzw Gründe für öffentlichen Protest wie möglich auszuleuchten und da wirklich eine unglaubliche Menge zusammenkam.
Von Nazidemos, über Atomkraftgegner, Flashmobs hin zu Hooligans..
Und das alles doch ziemlich neutral (wenn man von einer Verurteilung von Gewalt und Radikalisierung absieht).
Außerdem: Kritische Kommentare über den die G8-Gipfel (sowohl was die Möglichkeit der Demo anging, als auch der Luxus während des Gipfels im Kontrast zu den Themen, die dort besprochen wurden, wie Armut, Einwanderungswelle).
Und natürlich das Aufzeigen der Probleme, die die Polizei so hat, was ihr Image angeht, aber auch ihre Glaubwürdigkeit.
Aber auch die Informationsflut und der Informationsverfall unseres Zeitalters wurde angesprochen und die Problematik der Offenheit, die wir heute an den Tag legen, wenn es um die Verbreitung persönlicher Informationen geht.

Das Internet hat schon einiges verändert. Was mir da gerade wieder einfällt war der Beitrag, dass sich einer der Kommentatoren nicht vorstellen kann, dass eine Generation dümmer ist als eine andere. Die Konsequenz daraus ist, dass es einen Grund geben muss, warum sich so viele heute vor allem mit Internet, Fernsehen oder Spielen beschäftigen anstatt sich anderweitig zu engagieren. Er entwickelte die Idee, dass es ein Anliegen der Regierenden wäre, die Bevölkerung klein zu halten und möglichst wenig Konfrontationsfläche zu bieten.
Diese Meinung kam ja zwischendrin immer wieder hoch und ich glaube, da kann was dran sein. Zumindest in einigen Ansätzen. Vielleicht nicht, dass die Regierung aktiv etwas für eine "Verdummung" der Bevölkerung ansetzt, aber die Richtung macht doch nachdenklich.

Ich muss mich etwas mehr mit diesen Themen auseinander setzen, hab ich gemerkt.
Mal so Fragen stellen wie: Wofür bin ich eigentlich und was mache ich dazu..
Wobei das eigentlich Tragische an der Sache ist: Selbst wenn ich mich jetzt auf den Weg auf die Straße mache erscheint es doch eher unwahrscheinlich, dass sich was ändert..
Und das ist der Teufelskreis an der ganzen Sache. Wenn mehr Courage und Engagement zeigen würden, wäre eine Veränderung möglich. Aber jeder denkt sich: Ändert sich eh nicht, macht ja sonst keiner was. Und dann geschieht auch nichts.
Ach ja, einer meiner Lieblingskommentare in der Doku: Es ist viel einfacher gegen etwas zu sein, als für etwas.
Den Trailer gibts hier: http://www.youtube.com/watch?v=OdzHyI_bgxw

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