Sonntag, 21. März 2010

All I desire keep climbing higher and higher, adorable creatures with unacceptable features...

Das, was ich nun im Folgenden schreibe, wird vermutlich etwas arrogant rüberkommen, ist aber durchaus nicht so gemeint. Es stellt eher ein tiefergehendes Problem meinerseits dar, bei dem ich so langsam wirklich nicht mehr weiß, wie ich damit umgehen bzw. was ich diesbezüglich unternehmen soll.
Männer mögen mich. Viel zu sehr.
Ich habe das "Talent", Männern das zu vermitteln, das sie sich wünschen. Ich kann die sein, die sie in dem Moment brauchen. Ob das nun die gute Zuhörerin ist, die Bettgefährtin, die Eifersüchtige, das verstörte Ding, das sie retten müssen, die stützende Begleiterin oder das ungestüme Luder.
Ich kann das Gefühl vermitteln, dass sie bei mir finden, was sie suchen. Und sie damit glücklich machen.
Das Problem an dieser Sache ist zum einen, dass ich mit dieser Fähigkeit, die ich augenscheinlich nicht unter Kontrolle habe, jedem Mann das Gefühl gebe, ich wäre seine Traumfrau. Mit mir wäre er bist ans Ende seiner Tage glücklich.
Und schlussendlich weiß ich selbst nicht mehr, ob ich dieses Gefühl auch bei dem Mann mir gegenüber habe, oder ob ich immernoch auf der Suche nach meinem Mr. Right bin, den es laut meiner Auffassung ja nicht gibt. Ich kann nicht beurteilen, ob ich dasselbe emfinde, das der Mann mir gegenüber empfindet, oder ob das nur eine Gaukelei meines Bemutterungsinstinktes ist.
"Über-Mama" wurde ich von Freundinnen genannt, und das trifft es sehr genau. Die Welt retten und dabei zugrunde gehen. Alles für meine Freunde. Und solche die es werden könnten.
Klar, es gibt Personen, männliche Personen, bei denen ich mir sicher bin, dass ich Gefühle für sie habe, die nicht nur Illusion sind. Aber es irritiert und erschüttert mich immer wieder, wenn ich anfange mich selbst zu hinterfragen.
Vor allem frage ich mich, warum Männer sich so leicht auf diese "Spielchen" einlassen. Spielchen schreibe ich deswegen in Anführungszeichen, weil ich nicht darauf aus bin, mit den Männern zu spielen. Ich verführe sie nicht mit Absicht, um sie dann wieder fallen zu lassen, sondern ich wende mich ihnen zu, weil sie mich brauchen.
Warum sind Männer so einfach rumzukriegen? Oder anders: Warum gibt es Frauen, die es nicht schaffen, einen Mann zu betören? Eigentlich müsste das jede Frau auf Anhieb hinkriegen.
Ich glaube es liegt daran, dass man sich ein Stück selbst dafür aufgeben muss. Man muss sich zurückstellen und für den anderen präsent sein, voll und ganz, ohne Kompromisse. Der Mann muss das Gefühl haben, für diesen einen Augenblick der Mittelpunkt des Lebens der Frau zu sein.
Die Frage ist: Sollte es so sein, oder ist es nicht gefährlich, sich für einen anderen Menschen aufzugeben, selbst wenn es nur für einen Moment ist? Wobei aufgeben vielleicht der falsche Ausdruck ist. Man kann auch wieder zu sich zurück finden danach, oder im Laufe der Bekanntschaft/Beziehung mit dem Mann seine eigenen Wünsche zur Sprache bringen. Grundsätzlich sollte ein Mann ja auch darauf aus sein, einer Frau etwas Gutes zu tun, sonst lohnt sich weder die Bekanntschaft (ich möchte nicht mit einem egoistischen Bock befreundet sein, wenn ich das so anmerken darf) noch eine Beziehung. Vergebene Liebesmühe sozusagen.

Bei diesem Ausdruck fällt mir, passend zum Thema mal wieder versteht sich, ein Bericht über fränkische Schimpfwörter ein, den ich heute gesehen haben. Ich liebe den fränkischen Dialekt und gehe darin auf, einen Tag bei meiner Oma zu sein und mein Hochdeutsch für eine Sprache einzutauschen, die ein Stück Heimat für mich ist. Hier in Unterfranken findet man einen ausgeprägten fränkischen Dialekt, der eindeutig als solcher erkennbar ist, in nur wenigen Facetten wieder, finde ich.
Aber bei meiner Oma im Steigerwald geht einem das Herz auf.

Träumend und mit rollendem R verrrrrrabschiedet sich
Euerrrr Sterrrrnchen ;)

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