Donnerstag, 6. Juni 2013

A dove came to me, had no fear..

Nachdem das Bewerbungen schreiben ja nun wegfällt und die Bachelorarbeit noch aussteht muss ich mir aktuell ein paar andere Lebensschwerpunkte setzen. Taubenfütterer rügen, beispielsweise.
Menschen, die mit Laugenbrezeln oder Brötchen bewaffnet in oder vor Bahnhöfen stehen, umringt von Tauben, und diesen ein scheinbar köstliches Mahl bereiten. Doch dass sie damit nicht nur gegen die Stadtverordnung verstoßen, sondern ihre augenscheinlich so gute Tat für die Täubchen nicht im mindesten so gut ist, das ist ihnen nicht klar. Da ist die Mutter, mit dem kleinen Sohn, die ihn fleißig die Krumen in die Horde werfen lässt und die es absolut nicht interessiert, dass sie damit die Brutzeiten der Tauben beeinflusst. Die Tiere brüten bei guter Fütterung auch im Winder, erhöhen damit die Population und gleichzeitig die Stressituation für Einzeltiere beispielsweise eben bei der Fütterung, aber auch bei der Nistplatzsuche. Ebenso wird einem von einem älteren Herrn, der begeistert mit Laugenbrezelkrümeln um sich wirft, auf das Taubenfütterungsverbot angesprochen nur mit Anschuldigungen, ich sei keine Tierfreundin, begegnet. Überrascht hört er, dass Laugenbrezeln durchaus nicht zum natürlichen Futter für seine geflügelten Freunde zählen und für diese sogar gefährlich sein können. Diese Unwissenheit zeichnet meiner Meinung nach viele der selbsternannten Taubenretter aus.
Durch das nicht artgerechte Futter treten bei den Tieren Mangelerscheinungen auf, das Abwehrsystem wird geschwächt und auch die Auswirkungen auf die Stadt an sich werden verschlimmert: Der Taubenkot derartig gefütterter Tiere ist weitaus unangenehmer und schadet den Gebäuden, vorzugsweise Blechen und alten Sandsteinbauten, stärker, da sich in ihm Pilze vermehren, die Säure ausscheiden.
Eine mögliche Lösung, die Städte vermehrt einsetzen, sind Taubenschläge. Dort finden Tauben Nistplätze und artgerechtes Futter, leben also gesünder - die gesundheitliche Gefahr für den Menschen durch ein hohes Taubenkotaufkommen sinkt und sie bleiben den Stadtzentren eher fern. Die Stadt kann außerdem durch einen Gelegeaustausch bei einem Teil der Brutzeiten die Population konstant halten, was zu einer höheren Lebensqualität für die Tiere führt.
Wer also meint, er möchte gerne aktiv etwas für Stadttauben machen, der soll sich lieber für den Bau und Betrieb von Taubenschlägen einsetzen oder auch seine Hilfe diesbezüglich anbieten.
Eigenständige Taubenfütterung dagegen ist in vielen Städten bereits strafbar und hilft weder den Tieren, noch den Menschen.

Nähere sehr gut zusammengestellte Informationen zum Thema findet man hier:

http://www.hamburg.de/tiere/125994/tauben-nicht-fuettern.html
http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/voegel/tippsfuerdiepraxis/05991.html
http://www.np-coburg.de/lokal/coburg/coburg/Zehn-Tonnen-Taubenkot-weniger;art83423,2332908

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen