Dienstag, 3. Januar 2012

Atemzug XIII

Manchmal ist es hier oben wie in einem Zelt. 
Der Wind saust um das Dach, als wären sie nicht aus Holz sondern aus Stoff. Er rüttelt und braust. Und doch ist es hier sicher. Man kann sich mit einer heißen Tasse Tee aufs Sofa setzen und dem Regen zuhören, der unaufhörlich niederprasselt. Es ist trocken und warm unter der Flauschedecke. Die Gezeiten wüten um das Haus und es ist, als wäre man mittendrin, aber dennoch nicht in Gefahr. 
Es ist wundervoll, wenn die Balken ächzen und die die Regentropfen ihr Lied spielen, wenn man zusammengekuschelt im Bett liegt, die Decke bis zur Nasenspitze, weil die Heizung mal wieder nicht funktioniert. 
Es ist, als hielte die Welt den Atem an.
Wartend. Hoffend.

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