Mittwoch, 30. November 2011

Fallen leaves on the ground..

Anastasia - Es war einmal im Dezember

Der 30. November ist der letzte Tag, an dem wir uns noch einbilden können, dass der Winter noch fern und das neue Jahr noch weit ist. Es ist Herbst, dieses Jahr sogar mehr als zuvor. Der Novemberregen scheint wie eine Sage aus vergangenen Zeiten und der Nebel ist das einzige, das einen davon abhält, alles als Aprilwetter zu interpretieren.
Wenn ich hier durch das Waldstück vor dem Wohnheim laufe kommt mir sogar wirklich der Gedanke, es könne Frühling sein, da es sogar grüne Pflanzenkeimlinge gibt und der Niederschlag des Nebels von den Blättern tropft, als schmelze da oben gerade der letzte Schnee. Hinzu kommt ne Menge Sonnenschein. Was das Bild etwas merkwürdig erscheinen lässt ist die Kälte und das bunte Laub, das durch den ausstehenden Regen noch nicht mit Schlammfluten hinfortgespült oder überdeckt wurde.
Nun, morgen ist also Dezember. Der Monat ist verbunden mit dem Bild schneebedeckter Baumwipfel, Lichterketten, Glühweinduft und verbrannten Fingern vom Plätzchenbacken. Aber es drängt sich auch der Gedanke auf, dass das Jahr sich dem Ende entgegen neigt. Ein Jahr, für das man sich vielleicht viel vorgenommen hat, das man am Ende nur teilweise durchsetzen konnte. Das besonders schlecht war, oder auch besonders gut. Oder auch eher mittelmäßig ohne irgendein besonderes Highlight. Man will noch gar nicht darüber nachdenken, wie das kommende Jahr wird aber es schwebt über dem Beginn des letzten Monats des Jahres wie ein dunkler Schatten.
Hier in Marburg gibt es unterschiedliche Arten des Einstimmens auf den Dezember. Es gibt die romantisch- edle Schmückung der Oberstadt. Lichterketten in der Altstadt, die sich auch in den Schaufenstern auf die Adventszeit vorbereitet, ohne dabei aufdringlich zu sein.
Das Viertel um mein Wohnheim fällt eher in die Kategorie kitschig-amerikanisch. Grell gelbe, grüne und rote Lichterketten, die sich in Horden um Geländer und Fensterrahmen schlingen. Neonsterne in Fenstern und eine Horde von Weihnachtsfiguren in den Vorgärten, wahlweise schlicht Wache stehend oder abschreckend blinkend. Größer könnte der Kontrast zwischen den beiden Stadtteilen gar nicht sein, so klein Marburg schlussendlich auch ist.
So wie mich der 1. Advent überrumpelt hat, so sehr überrumpelt mich nun auch diese Fülle von überladenen Vorgärten und Fensterbeleuchtungen. Der November ist ein Herbstmonat, ein Kuschelmonat, aber eher voller Spannung und Innehalten, denn festlich oder erleuchtet. Das geht mir alles viel zu schnell. Aber nachdem es mir oft so vorkommt, als würde mit einer steigenden Zahl der bisher gelebten Lebenszeit auch die Zeit schneller vergehen, ist es nicht verwunderlich, wenn auch dieses Jahr wieder so schnell vergangen ist.
Oh, halt. Da bin ich doch glatt drauf reingefallen. Noch ist es ja nicht Neujahr. Einen Monat gibt es noch, das aktuelle Jahr zu genießen und sich auf das neue einzustimmen.
Tja, ich weiß bereits, dass ich dafür keine Zeit finden werde ;) Da wird es zumindest keine Überraschung, wenn übermorgen der Januar anfängt.


1 Kommentar:

  1. Die krasseste Weihnachtsdeko hab ich mal in München gesehen: Da war das Haus vollkommen verpackt in blinkende Lichterketten und drum herum standen lauter leuchtende und blinkende Figuren.

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