Dienstag, 25. Oktober 2011

Atemzug IX

Ich sitze auf einem Fensterbrett. Die Heizung hat es angewärmt. Von innen soll der Tee wärmen, den ich in einer Tasse in meinen Händen halte. Lange, kuschelige Ärmel schützen meine Hände vor der Hitze, als ich die Tasse an die Lippen setze um zu pusten. Draußen scheint graues, regnerisches Licht, das die Tropfen an der Scheibe nicht so zum Funkeln bringen, wie es Licht sonst zu tun vermag.
Ich lege meinen Kopf an das kühle Glas und schließe die Augen.
Am Ende bin ich doch nur wieder enttäuscht. Von mir.
Sitze in meinem Schneckenhaus und bemitleide meine Unfähigkeit, meine Ängste und Eigenheiten im Zaum zu halten. Mich auf das zu konzentrieren, was mir wichtig ist. Konsequent zu sein. 
Doch so oft ich bedaure, so oft wird mir auch klar, dass es keinen Ausweg gibt und ich mich nur im Kreis drehe. Um mich und um andere. 

Quelle: weheartit.com

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