Mittwoch, 10. Februar 2010

If you´re happy and you know it and you really wanna show it clap your hands...

Glück ist relativ.
Wir können versuchen einzuschätzen, was uns glücklicher, oder eher unglücklicher macht. Wir haben Wünsche, mit deren Erfüllung wir uns Glücksgefühle erhoffen.
Verschiedene Studien versuchten zu untersuchen, was denn nun glücklich macht. Was empfinden Menschen als Glück und in welchen Situationen vermuten sie es mehr?

http://de.statista.com/statistik/daten/studie/827/umfrage/faktoren-fuer-glueck/

http://de.statista.com/statistik/daten/studie/818/umfrage/was-gluecklich-macht/

http://de.statista.com/statistik/daten/studie/835/umfrage/quellen-fuer-glueck-und-wohlbefinden/

Hier nur drei der Ergebnisstatistiken unterschiedlicher Studien.
Da Glück einen Maßfaktor für unser Leben darstellt, gibt es natürlich sehr oft Bestrebungen, genaueres über dieses Gefühl, diesen Maßstab zu erfahren, und dementsprechend viele unterschiedliche Untersuchungen mit verschiedenen Erkenntnisinteressen.
Wie glücklich wir sind, oder auch wie glücklich wir werden, bestimmen wir meiner Meinung nach aber auch zu einem großen Teil selbst.
Wir entscheiden, wie sehr wir uns auf negative Situationen einlassen, wie stark wir uns belasten lassen. Ob wir uns eher über einen Lottogewinn freuen oder ob wir auch mit dem freundlichen Gruß eines Nachbarn zufrieden sind, ob wir den Traumjob möchten oder der GuteNachtKuss einer geliebten Person uns ausreicht, liegt schlussendlich an uns selbst.
Es spricht nichts dagegen, sich hohe Ziele zu setzen. Nur so kommt man auch weiter.
Doch besteht die Schwierigkeit darin, mit Rückschlägen umzugehen, sich in Geduld zu üben, kritikfähig zu sein.
Nicht alles ist auf einmal und sofort zu erreichen sondern benötigt oft auch viel Zeit. Dessen muss man sich bewusst werden. Man muss es akzeptieren, darf aber dennoch nicht stehen bleiben.
Aus diesen Überlegungen folgt, dass man Glück lernen kann.
Ein Schritt in diese Richtung ist das Schulfach "Glück".
Aber was ist Glück überhaupt? Empfindet es nicht jeder anders? Gerade als Schüler? Und wie soll man Glück unterrichten? Fragt man die Schüler, kommt man relativ schnell dahinter: "Ich bin glücklich, wenn ich Menschen finde, die meine Interessen teilen. In einer guten Gemeinschaft fühle ich mich eben wohl", sagt Glücks-Schüler Max, 18. "Ich bin glücklich, wenn ich mich körperlich fit fühle", sagt Janina. So geht es weiter: Geborgenheit, Gemeinschaft, Fitness - kein Wort von Shopping, Party, Ballermann.
Die Schüler, und das ist die gute Nachricht, brennen darauf, neue Erfahrungen zu machen. Glück, scheint es, ist eine ziemlich ernste Sache. Genauso versteht es auch Ernst Fritz-Schubert. Ihm geht es nicht um ein weiteres Placebo-Angebot mit pädagogischem Zuckerguss, sondern um viel mehr - vielleicht sogar um eine Neuentdeckung des Bildungsbegriffs. "Wir haben dafür gesorgt, dass aus Bildung Schulbildung wird", kritisiert der Direktor. Im Klartext: Junge Menschen werden beruflich qualifiziert. Punkt. Reflexionsvermögen, seelische und körperliche Gesundheit, Kultivierung und eben Lebenskompetenz – Fehlanzeige. All diese Dinge haben in der Schule keinen Platz, weil keine Zeit.

Eine schöne Idee. Ich wünschte, ich hätte sie in der Schule gehabt.
Ein Wunsch, der die Vergangenheit betrifft. Ich kann nicht zurückholen, nachholen, was mir entgangen zu sein scheint.
Aber ich kann mich darüber freuen, dass ich dennoch Glück empfinde. Selbstvertrauen habe.
Natürlich nicht immer.
Sehr oft sogar komme ich mir eher mikrig, fehlerhaft und dumm vor.
Aber ich weiß, dass es Menschen gibt, die mich so mögen, wie ich bin. Das baut auf.
Ich versuche herauszufinden wieso und entdecke auch positive Dinge. Fähigkeiten und Möglichkeiten, die mich zu etwas besonderem machen. Nicht nur für andere, sondern ganz besonders für mich selbst.
Und das macht mich glücklich.
Glücklich machen mich auch Aussagen meines Freundes in denen ich spüre, dass ich ihm wichtig bin, wenn ich zu einer Feier von Freunden eingeladen werde, obwohl sie wissen, dass es für mich schwer sein wird zu kommen, wenn mein Hamster aus seinem Häuschen kriecht und total verschlafen aussieht, macht mich dieser Anblick glücklich. Ich bin glücklich, wenn ich jemandem helfen kann, oder auch, wenn sich jemand hilfesuchend an mich wendet, weil er mich für fähig hält, ihm Hilfe zu spenden. Glück ist ein Sonnenstrahl, der meine Haare zum Funkeln bringt, oder mein Gesicht wärmt, wenn ich verfroren an der Bushaltestelle stehe.
Glück sind kleine Liebenswürdigkeiten, die sagen: Du bedeutest mir etwas, ich möchte, dass es dir gut geht; ob das eine warme Tasse Tee, die Einladung zu einem Spaziergang, ein freundliches Lächeln, eine Email oder ein Talisman ist.
Glück bedeutet für mich, Zeit mit Menschen zu verbringen, die mir wichtig sind und sie das spüren zu lassen. Glück ist aber auch, die Seele baumeln zu lassen. Oder einen Erfolg verbuchen zu können. Eine Klausur hinter sich zu haben, einen Arbeitsplatz für die Semesterferien zu bekommen. Etwas zu erreichen.
Das bedeutet Glück für mich.

Viel Glück euch allen,
Euer Sternchen

„Friedliche Gesinnung. Wünsche: bescheidene Hütte, Strohdach, aber gutes Bett, gutes Essen, Milch und Butter, sehr frisch, vor dem Fenster Blumen, vor der Türe einige schöne Bäume, und wenn der liebe Gott mich ganz glücklich machen will, läßt er mir die Freude erleben, daß an diesen Bäumen etwa sechs bis sieben meiner Feinde aufgehängt werden - Mit gerührtem Herzen werde ich ihnen vor ihrem Tode alle Unbill verzeihen, die sie mir im Leben zugefügt - ja, man muß seinen Feinden verzeihen, aber nicht früher, als bis sie gehenkt worden. - Versöhnlichkeit, Liebe, Barmherzigkeit.“ -
Heinrich Heine

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